Stellungnahme von DSSQ zu den beiden vergangenen Abenden:

19. Mai 2017

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Zwei Tage mit lautstarkem Protest gegen Sarrazin liegen hinter uns. Kreative Sprechchöre, Renitente Trillerpfeifenpfeifer, die nicht müde wurden ihren Protest gegen Sarrazin auf die Straße zu bringen, Torten die für Sarrazin mitgebracht wurden, Bier das für die Solidarität am Fürstenplatz getrunken wurde, ein antirassistisches Fest mit Trommeln, Poetry Slam und lauter Musik haben der Lesung von Sarrazin ein angemessenes, starkes und vielfältiges Gegengewicht geliefert. Für alle, die das mit organisiert haben, die mit tranken, mit riefen oder pfiffen bedanken wir uns herzlich.

Leider gab es an beiden Abend zur späteren Stunde auch unschöne Szenen. So nahm die Polizei am Mittwochabend kurzfristig zwei Gegendemonstranten fest, nur weil sie in der Nähe des Wagens, in dem Sarrazin saß, Parolen riefen. Bei den Festnahmen gingen die eingesetzten Polizeibeamten unverhältnismäßig rabiat vor. Beamte knieten noch auf der mit Handfesseln am Bodenliegenden Person und verletzten einen weiteren Demonstranten bei der Festnahme im Gesicht.

Auch am späteren Donnerstagabend eskalierte nach einem friedlichen Verlauf der Gegenkundgebung die Situation. Ein Teilnehmer der Sarrazin-Lesung sprühte zwei GegendemonstrantInnen Pfefferspray ins Gesicht. Eine verletzte Frau musste im Rettungswagen behandelt werden. Ein weiterer Sarrazin-Fan überwand das Absperrgitter der Polizei und ging auf Gegendemonstranten los. Daraufhin nahm die Polizei auch einen Gegendemonstranten fest, der bei der Festnahme Abschürfungen im Gesicht erlitt. In diesen unübersichtlichen Situationen ging die Polizei vehement gegen Menschen vor, die sich vor den Absperrgittern rund um das Feinstil aufhielten. Dabei wurden auch AnwohnerInnen, AnmelderInnen und Presseverantwortliche, die versuchten die Situation zu deeskalieren, wiederholt von Polizeibeamten geschubst und mit Pfefferspray bedroht.

Das Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“ steht für Aktionen des zivilen Ungehorsams, wie z.B. Sitzblockaden. Diese gewaltlosen Aktionen richten sich gegen Rassist*innen und Neonazis und nicht gegen die Polizei. Für Gewalteinsatz gegen friedliche Proteste haben wir kein Verständnis.