Keine Abschiebung nach Afghanistan! Proteste am Düsseldorfer Flughafen

18. Januar 2018

Am Dienstag, 23.1.2018 um 18 Uhr soll erneut ein Sammelabschiebeflug vom Düsseldorfer Flughafen nach Afghanistan starten. Das Bündnis Nedaje Afghan und viele UnterstützerInnen rufen zu Protesten am Flughafen und am Hauptbahnhof Düsseldorf auf.

16 Uhr Protestkundgebung am Hauptbahnhof Düsseldorf, dann gemeinsame Anreise zum Flughafen. Ab 17 Uhr Kundgebung und Proteste im Düsseldorfer Flughafen Abflug B.

Laut einem Lagebericht von amnesty international von Oktober 2017 verstößt jede Abschiebung in das Bürgerkriegsland Afghanistan gegen das Völkerrecht. Die Menschenrechtsorganisation fordert die Bundesregierung auf, unverzüglich dafür zu sorgen, dass in Anbetracht der äußerst schlechten Menschenrechts- und Sicherheitslage niemand mehr nach Afghanistan abgeschoben wird.

Allein im Jahr 2016 wurden im afghanischen Bürgerkrieg knapp 11.500 Menschen getötet oder verletzt, im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres waren es bereits mehr als 5.200. Unter den Opfern sind zunehmend Frauen und Kinder. Trotzdem werden immer mehr Afghanen, die in Deutschland Asyl beantragen, zur Rückkehr gezwungen.

In Düsseldorf haben nun selbst Familien mit Kindern Ausreiseaufforderungen erhalten. Doch auch für so genannte „junge, alleinreisende Männer“, die oftmals bereits als Minderjährige aus Afghanistan fliehen mussten, gibt es keine Zukunft in dem Kriegsland. Sie müssten dort, wie alle anderen auch, unter akuter Lebensgefahr und in existenzieller Not leben. Zudem sind sie von Zwangsrekrutierungen für eine der kämpfenden Parteien bedroht, die seit Jahren für ein weiteres Andauern der Kriegshandlungen sorgen. Die in der Vergangenheit durch die Bundesregierung vorgebrachte Argumentation, es handele sich bei den abge­schobenen Menschen „nur“ um „Straftäter“, „Gefährder“ und Menschen, die „hartnäckig ihre Mitwirkung an der Identitätsfeststellung verweigern“ ist nicht nur mehrfach widerlegt worden, sondern in Anbetracht der Lage in Afghanistan verantwortungslos und menschen­verachtend.

 

„Es verstößt gegen Völkerrecht und jede menschliche Ethik, Menschen in ein Kriegsgebiet abzuschieben“, sagt Oliver Ongaro von der Flüchtlingsinitiative STAY! und vom Bündnis Nedaje Afghan. „Flüchtlinge dürfen nicht zu Sündenböcken für gesellschaftliche Probleme gemacht werden.“

 

Wir fordern einen sofortigen Abschiebestopp nach Afghanistan!

 

Einladung zum Pressegespräch

am Dienstag, 23.1.2018

um 17.00 Uhr

Düsseldorf Flughafen Abflug B

 

Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:

Oliver Ongaro: 0171 53 58 494

Christian Jäger: 0176 62 65 71 51

 

afghanischer-aufschrei@riseup.net

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