Protest gegen die Rassistinnen und Rassisten zu unterstützen

1. Februar 2015

Das Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer – Kein Fußbreit dem Rassismus“ wendet sich mit einem Schreiben an die Anwohnerinnen und Anwohner des Bahnhofsviertels, in dem die rassistische Gruppierung „Düsseldorfer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ („DÜGIDA“) immer Montags ihre Aufzüge abhält. Wortlaut:

Liebe Anwohnerinnen und Anwohner, liebe Geschäftstreibende,

Sie haben es sicher mitbekommen: Die rassistische Gruppierung „Düsseldorfer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ („DÜGIDA“) demonstriert derzeit jeden Montag im Düsseldorfer Bahnhofsviertel. „DÜGIDA“ versteht sich als Teil der „PEGIDA“-Bewegung und wird hier in Düsseldorf von einer Rassistin namens Melanie Dittmer geleitet. Sie ist Mitglied der rechtspopulistischen Partei „Pro NRW“ und seit den 1990er Jahren im extrem rechten Spektrum aktiv. An den Demonstrationen von „DÜGIDA“ nehmen u.a. Neonazis aus dem Rheinland und Ruhrgebiet, Mitglieder der NPD und rechte Hooligans aus dem Spektrum der „HOGESA“ („Hooligans gegen Salafisten“) teil. Auf den Demonstrationen der „DÜGIDA“ wird gegen Flüchtlinge, Muslime und Musliminnen sowie Migrantinnen und Migranten gehetzt. Die Demonstrationen sollen jeden Montag bis Ende des Jahres stattfinden; Melanie Dittmer hat dies bereits bei der Polizei angemeldet. Wir sagen: Nicht mir uns!

 Wer sind wir?

Wir sind das Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer – Kein Fußbreit dem Rassismus“. Wir begleiten die Veranstaltungen von „DÜGIDA“ seit Dezember 2014 mit Protesten. Wir wollen verhindern, dass Nazis in dieser Stadt demonstrieren. Wir haben in den vergangenen Wochen dazu aufgerufen, sich auf der Demonstrationsroute von „DÜGIDA“ zu versammeln und sich den Rassistinnen und Rassisten mit vielen Menschen entgegen zu stellen. Wir nennen das ein „Mittel des zivilen Ungehorsams“. Wir wissen, dass es nicht erlaubt ist, eine Demonstration zu verhindern. Wir denken aber, dass es nötig ist, gemeinsam gegen rassistische Umtriebe vorzugehen. Wenn wir zusammen mit vielen Menschen auf der Straße stehen, können die Nazis nicht demonstrieren. Dann ist hier kein Platz für sie. Bisher hat die Düsseldorfer Polizei die Demonstrationen von „DÜGIDA“ massiv abgeschirmt, so dass die Rechten ihre Demonstrationen bisher jedes Mal wie geplant durchführen konnten.

 Was können Sie tun?

Wir bitten Sie darum, unseren Protest gegen die Rassistinnen und Rassisten zu unterstützen. Sie wohnen an der Route der „DÜGIDA“ oder betreiben hier ein Geschäft. Die Polizei kann Sie nicht wegschicken. Machen Sie deutlich, dass auch Sie keine extrem Rechten, keine Neonazis und keine rechten Hooligans in Ihrer Stadt wollen.

  •  Sie können z.B. die Boxen Ihrer Musikanlage in das geöffnete Fenster stellen und laut Ihre Lieblings-Musik abspielen. Vielleicht mögen Sie ja arabische Musik. „DÜGIDA“ würde sich darüber sehr ärgern.
  • Sie können Plakate oder Transparente malen, die Sie an Ihr Geschäft oder Ihr Fenster hängen.
  • Sie können gemeinsam mit Ihren Nachbarinnen und Nachbarn entlang der Route protestieren: Sie können Sprechchöre gegen Nazis rufen oder die „DÜGIDA“ Demonstration mit Trillerpfeifen, Hupen oder Trommeln stören.
  • Sie können sich gemeinsam mit Freundinnen und Freunden, Nachbarinnen und Nachbarn und allen, die Sie sonst noch dazu einladen mögen, auf die Straße stellen und so den Demonstrationsweg von DÜGIDA versperren. Haken Sie sich unter, zeigen Sie gemeinsam, dass Sie nicht wollen, das Nazis in Ihrer Stadt marschieren.Wenn Sie sich über unser Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer – kein Fußbreit dem Rassismus“ informieren möchten, besuchen Sie gern unsere Internetseite www.duesseldorf-stellt-sich-quer.de.

Wir danken Ihnen vielmals für Ihre Unterstützung.