Maritim will der AfD „gegenwärtig“ keine Räume mehr vermieten.

15. Februar 2017

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AfDMaritim will der AfD „gegenwärtig“ keine Räume mehr vermieten.-Bundesparteitag soll aber im Maritim Köln stattfinden.
Köln gegen Rechts fordert Kündigung des Vertrages.

Die massiven Proteste, die es in den letzten Wochen gegen die bisherige privilegierte Partnerschaft zwischen der Maritim-Hotelkette und der AfD gegeben hatte, haben Wirkung gezeigt. Noch Anfang der Woche sprach ein AfD-Sprecher von den guten Geschäftsbeziehungen zwischen AfD und Maritim, die seit Jahren bestünden. Jetzt scheint es damit erstmal vorbei zu sein.
Zitat aus der Presseerklärung der Maritim Zentrale::
„…sind die aktuellen Proteste gegen das Maritim Hotel Köln und die Maritim Hotelgesellschaft Anlass, sich deutlich von der aktuellen politischen Ausrichtung und Gesinnung der AfD zu distanzieren. Deshalb werden die Maritim Hotels gegenwärtig keine weiteren Räumlichkeiten an die AfD vergeben“

Auch wenn uns der Begriff „gegenwärtig“ etwas irritiert, freuen wir uns, dass die breiten Proteste Wirkung zeigen und hoffen, dass die Ankündigung sich nicht damit erledigt, wenn Herr Höcke am 22. 4. nicht zum Parteitag erscheint und/oder aus der AfD ausgeschlossen wird. Es gibt viele Höckes* in der AfD. Bei aller Freude über diesen Schritt der Maritim Zentrale fordern wir weiterhin das Maritim auf, den Parteitag in Köln abzusagen.

Ja…. allgemein gilt im Vertragsrecht: Pacta sunt servanda (Verträge müssen eingehalten werden). Wer Vertragstreue aber über die Menschenrechte stellt, die durch eine rassistische, antisemitische und menschenverachtende Rhetorik verletzt werden und dafür einen Raum bietet, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, sich mit den Zielen der Hetzer gemein zu machen. Das Maritim sollte sich ein Beispiel an der Zivilcourage der Firma Sartory Säle in Köln nehmen, die trotz drohender Vertragsstrafe im Herbst letzten Jahres den Vertrag mit der rechtsradikalen Zeitschrift Compact kündigte. Der Ausstieg erfolgte nicht wegen Höcke – der sollte da auch kommen – sondern wegen ähnlicher Inhalte, die jetzt auch beim AfD Parteitag im Maritim ihre Bühne bekommen sollen. Stattdessen stellte die Firma Sartory ihre Räumlichkeiten kostenlos einer Antirassistischen Kulturveranstaltung zur Verfügung, auf der ein Benefiz von 10 000€ für den Geflüchteten Seenotrettungsdienst „Sea Watch“ (nicht für die Firma Sartory) erzielt wurde.

Soweit müsste das Maritim bei einer Absage gar nicht gehen. Die Kölner Karnevalsgesellschaften haben bei ihrem Protest gegen den Parteitag dem Maritim ja angeboten, drohende Schadenersatzforderungen seitens der AfD, durch ein alternativ von ihnen im Maritim am 22.4. organisierten „Festival der Kulturen“ zumindest zum Teil zu kompensieren. Ein Teil der Kosten wird aber sicherlich auch dann beim Maritim hängenbleiben.

„Aber ..so Reiner Krause vom Bündnis Köln gegen Rechts ..“die Suppe, die sich das Maritim mit ihrer bisherigen – bestenfalls naiven – Geschäftspolitik eingebrockt hat, muss es jetzt auch auslöffeln. Eine glaubwürdige Distanzierung von der AfD, muss die Kündigung des Vertrages zur Folge haben. Wir werden unsere geplanten Protestaktionen gegen den AfD Bundesparteitag am 22.4./23.4. im Kölner Maritim weiter verfolgen. Ob mit Unterstützung des Maritim oder gegen das Maritim, die AfD darf für ihre rassistische, völkisch-nationalistische, homophobe, frauenfeindliche und antisemitische Hetze, keinen Raum in Köln (und anderswo) bekommen, weder gegenwärtig noch in Zukunft.“

Köln gegen Rechts – Antifaschistisches Aktionsbündnis