Gedenkfeier in der Wenzelnbergschlucht (Langenfeld) 23.04.2017
24. April 2017
Die Einladung zur Gedenkstunde am Mahnmal Wenzelnberg erfolgte dieses Jahr durch die Stadt Remscheid, eine der ausrichtenden fünf Städte (Langenfeld, Leverkusen, Remscheid, Solingen und Wuppertal).
So begrüßte der Oberbürgermeister der Stadt Remscheid, Herr Burkhard Mast-Weisz, die etwa 300 Anwesenden. In seiner Rede nahm er Bezug zur aktuellen Situation. Die Schüler des Röntgen-Gymnasium Remscheid rezitierten das Gespräch mit einem Überlebenden von Erich Fried:
Was hast du damals getan, was du nicht hättest tun sollen?
„Nichts“.
Was hast du nicht getan, was du hättest tun sollen?
„Das und das – dieses und jenes: einiges.“
Warum hast du es nicht getan?
„Weil ich Angst hatte.“
Warum hattest du Angst?
„Weil ich nicht sterben wollte.“
Sind andere gestorben, weil du nicht sterben wolltest?
„Ich glaube … ja.“
Hast du noch etwas zu sagen zu dem, was du nicht getan hast?
„Ja, dich zu fragen: Was hättest du an meiner Stelle getan?“
Das weiß ich nicht und ich kann über dich nicht richten. Nur eines weiß ich:
Morgen wird keiner von uns leben bleiben, wenn wir heute wieder nichts tun.
So begrüßte der Oberbürgermeister der Stadt Remscheid, Herr Burkhard Mast-Weisz, die etwa 300 Anwesenden. In seiner Rede nahm er Bezug zur aktuellen Situation. Die Schüler des Röntgen-Gymnasium Remscheid rezitierten das Gespräch mit einem Überlebenden von Erich Fried:
Was hast du damals getan, was du nicht hättest tun sollen?
„Nichts“.
Was hast du nicht getan, was du hättest tun sollen?
„Das und das – dieses und jenes: einiges.“
Warum hast du es nicht getan?
„Weil ich Angst hatte.“
Warum hattest du Angst?
„Weil ich nicht sterben wollte.“
Sind andere gestorben, weil du nicht sterben wolltest?
„Ich glaube … ja.“
Hast du noch etwas zu sagen zu dem, was du nicht getan hast?
„Ja, dich zu fragen: Was hättest du an meiner Stelle getan?“
Das weiß ich nicht und ich kann über dich nicht richten. Nur eines weiß ich:
Morgen wird keiner von uns leben bleiben, wenn wir heute wieder nichts tun.
Dies erinnerte die Anwesenden daran, wie wichtig es auch in der heutigen Zeit ist, aktiv gegen Faschismus anzugehen und ihn möglichst im Keim zu ersticken.
Thorsten Schwandt, der für die VVN-BdA NRW sprach, erinnerte an die Zunahme von Taten mit rechtsextremem Hintergrund. Allein im Letzten Jahr wurden viermal die Fensterscheiben einer Caritas-Einrichtung in Remscheid eingeworfen. Hinzu kommt das Beschmieren von Hauswänden mit Naziparolen, Lack und Bruchschäden an dem Auto einer Frau, die ehrenamtlich Flüchtlingen hilft. In den vergangenen anderthalb Jahren gab es über 70 solcher Taten mit rechtsextremen Hintergrund in Remscheid und Umgebung, und es hört nicht auf. So sind auch die Wupperorte nach wie vor ein Schwerpunkt rechter Aktivitäten.
Jan Bäcker, Mitglied VVN-BdA, wurde in der Nacht von Freitag, den 24.2., auf Samstag, den 25.2. von zwei Faschisten in den Wupperorten (Radevormwald) überfallen. Für unseren Kameraden endete der Überfall mit einem Nasenbeinbruch, mehrere Prellungen und einem Wochenendaufenthalt im Krankenhaus.
In diesem Zusammenhang sei noch einmal daran erinnert, dass die SS-Täter, welche 71 Menschen in der Wenzelnbergschlucht hingerichtet hatten, nach wie vor nicht für ihre Taten bestraft wurden.
Jan Bäcker, Mitglied VVN-BdA, wurde in der Nacht von Freitag, den 24.2., auf Samstag, den 25.2. von zwei Faschisten in den Wupperorten (Radevormwald) überfallen. Für unseren Kameraden endete der Überfall mit einem Nasenbeinbruch, mehrere Prellungen und einem Wochenendaufenthalt im Krankenhaus.
In diesem Zusammenhang sei noch einmal daran erinnert, dass die SS-Täter, welche 71 Menschen in der Wenzelnbergschlucht hingerichtet hatten, nach wie vor nicht für ihre Taten bestraft wurden.
Dies schmerzt umso mehr wenn man bedenkt, dass die NPD vom Bundesverfassungsgericht nicht verboten wurde und die AfD sich anschickt, auch in den NRW-Landtag ein zu ziehen.
Zum Gedenken der Opfer erfolgte eine Kranzniederlegung durch die Vertreter der verschiedenen Städte und Vertreter der VVN-BdA Kreisvereinigungen aus der näheren Umgebung. Nach dem Schlusswort des Remscheider Oberbürgermeisters war noch einmal die volle Aufmerksamkeit der Anwesenden gefordert. Das Lied „Die Moorsoldaten“ wird meistens durchgehend im 2/4 Takt gesungen. Der auftretende Chor hielt sich an eine Notation, in der die einzelnen Strophen im 2/4 Takt und der Refrain im 4/4 Takt, also um die Hälfte langsamer gesungen wird. Dies führte zu Irritationen, zeigt uns aber, wie unterschiedlich etwas wirkt wenn der Text bleibt, aber die Tempi verändert werden.