Vortrag von Dr. Bastian Fleermann, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, am 31.08.2017 auf dem DGB-Hoffest
8. September 2017
…….Das KZ-System wandelte sich mit Kriegsbeginn enorm: Die Zwangsarbeit, die dort praktisch seit dem ersten Tage an eine wichtige Rolle gespielt hatte, wurde immer mehr rationalisiert und professionalisiert: Die SS gründete Tarnfirmen und betrieb Klinkerwerke und Werkstätten, Schächte im Tage- und Untertagebau, sie legte Steinbrüche und Walzwerke an und sie betrieb Chemieanlagen, Fabriken und Gerbereien. Daneben hatte sich der Einsatz von Zwangsarbeiterin und Kriegsgefangenen in den deutschen Rüstungskonzernen und Großbetrieben, aber eben auch bei den Kommunen, im Einzelhandel, Handwerk und Landwirtschaft als kriegswichtige, ja geradezu überlebenswichtiges Feld erwiesen, das den Mangel an Fach- und Arbeitskräften durch ein Heer von Sklavenarbeitern kompensieren sollte. Inzwischen wissen wir, dass fast 50.000 Zwangsarbeiter in der Düsseldorfer Wirtschaft eingesetzt waren, wobei der Durchschnitt dieser Menschen aus aller Herren Länder in der Gestalt eines 17-jährigen ukrainischen Mädchens manifestierte. Schwangere, Kranke und Greise, Frauen und Kinder schufteten für den deutschen Endsieg.