Förderkreis der Düsseldorfer Gedenkstätte solidarisiert sich mit Naziverfolgten

13. Februar 2020

Förderkreis der Düsseldorfer Gedenkstätte solidarisiert sich mit Naziverfolgten

Am 27. Januar 2020, dem 75. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau und seit 1996 Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, hat der Vorstand des Förderkreises der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V. folgende Resolution beschlossen:

Der Vorstand des Förderkreises der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V. verurteilt den von den Berliner Finanzbehörden und dem Bundesministerium der Finanzen gehegten Plan, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschist/innen (VVN-BdA) die Gemeinnützigkeit zu entziehen. Vor dem Hintergrund des 75. Jahrestages der Befreiung der Konzentrationslager und der europäischen Völker von der NS-Herrschaft sowie des steigenden Antisemitismus und eines zunehmend aggressiver werdenden Rechtsextremismus halten wir diesen Schritt für unpassend und falsch. Fiskalisch deutlich benachteiligt wird damit eine Organisation, in der Überlebende und Widerstandskämpfer/innen sich nach 1945 zusammen fanden, um den schwierigen Weg zurück in den Alltag zu beschreiten und der ermordeten Familienangehörigen und Kameraden würdevoll zu gedenken.

Die VVN-BdA besteht heute aus Menschen, die oftmals Söhne und Töchter dieser Überlebenden sind und die sich im Kampf gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Neonazismus und Antisemitismus engagieren. „Für die Mahn- und Gedenkstätte waren viele Zeitzeug/Innen aktiv, die in der VVN-BdA organisiert waren. Die VVN begleitet die Arbeit des Instituts als Vertretung der politischen Opfer und Verfolgten seit ihrer Gründung 1987. Aus diesen Gründen halten wir die Aberkennung der Gemeinnützigkeit für ein fatales Signal“, so die Vorsitzende Henrike Tetz.

http://www.gedenk-dus.de/
Die Kreisvereinigung Düsseldorf der VVN-BdA bedankt sich bei dem Förderverein der Mahn & Gedenkstätte Düsseldorf sehr herzlich für diese offenen Worte und die Solidarisierung, weist aber auch darauf hin, dass Mitglieder der VVN-BdA maßgeblich daran beteiligt waren, dass die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf überhaupt das Licht der Öffentlichkeit erblicken konnte.