„Der 8. Mai muss Feiertag werden!“
10. Mai 2021
Die Gedenkveranstaltung der VVN-BdA Düsseldorf zum Jahrestag der Befreiung vom Faschismus ist eine von zahlreichen Veranstaltungen und Demonstrationen von München,
Hamburg bis Berlin, bei denen tausende die Forderung nach einem Feiertag der Befreiung unüberhörbar erhoben. Gleichzeitig ging es aber auch um den Protest gegen zunehmende Polizeigewalt, Überwachung und Rassismus.
Auf der Berliner Kundgebung richtete die Auschwitz-Überlebende und Ehrenvorsitzende der VVN-BdA Esther Bejarano an die Teilnehmer*innen den Appell:
„Es gab nie eine Stunde Null. Alte Nazis bauten die Polizeibehörden, das Militär und viele Behörden in der Bundesrepublik auf. Diese Kontinuitäten und der aggressive Antikommunismus sind auch Ursachen für die heute fast täglich bekannt werdenden rassistischen und antisemitischen Vorfälle in den Sicherheitsbehörden.“
Die Kundgebung zum Tag der Befreiung in Düsseldorf fand am KZ-Außenlager der Deutschen Erd- und Steinwerke (einem Außenlager des KZ-Buchenwald) am Mahnmal an der Kirchfeldstraße statt. Mehr als 50 Teilnehmer*innen unterschiedlichster gesellschaftlicher, politischer und religiöser Richtungen konnten begrüßt werden.Die Ausführungen von Alex Specht als Mitglied des Kreisvorstandes der VVN-BdA stießen
auf Interesse und Zustimmung.
Alex führte unter anderem aus:
„Wir alle wissen, wie in den letzten Jahren rechtsextremes Gedankengut, Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus und die Ausgrenzung von sogenannten Minderheiten auch in der Mitte der der Gesellschaft noch stärker öffentlich breitgetreten wird.
Ausssagen wie „ein Vogelschiss in der Geschichte“ oder die „180 Grad Wende“ verhallen ohne irgendwelche Konsequenzen. Der Staat schaut weg, versagt in der Bekämpfung des Rechtsextremismus und -Terrorismus und unterstützt ihn sogar.
- siehe NSU, Halle und Hanau,
- siehe die brennenden Flüchtlingsunterkünfte im Jahr 2015,
- siehe Rostock-Lichtenhagen, Mölln, Solingen, Hoyerswerda,
- siehe Nordkreuz, die Skandale in den Behörden, Polizei und Bundeswehr
- siehe die mehr als 200 von Faschisten ermordeten Menschen der letzten Jahrzehnte.
Der Staat schaut bewusst weg und unterdrückt den antifaschistischen Widerstand.
Und genau deswegen ist es heute wichtiger denn je, dass endlich ein eindeutiges Zeichen gesetzt wird. Ein Zeichen gegen (neo)Faschismus. Gegen jeden Rechtsextremismus!
Macht endlich den 8.Mai zum Feiertag! Setzt ein Zeichen, dass sich etwas ändern wird.“
Falk Mikosch als einer der Landessprecher*innen der VVN-BdA NRW setzte sich mit der geplanten Änderung des Versammlungsgesetzes für NRW auseinander.
Dabei handele es sich um ein Versammlungsverhinderungsgesetz, das den Neofaschisten und Rechtsextremisten die Straße frei mache.
Es könne nicht verbessert werden, es müsse ganz zurückgezogen werden!