8. Mai 2022 – 77 jahre Befreiung
10. Mai 2022
Der 8.Mai muss als „Tag der Befreiung“ endlich gesetzlicher Feiertag werden.
Unter dieser Losung hatte die VVN-BdA Düsseldorf zu einer Gedenkveranstaltung zum 77. Jahrestag der Befreiung zum sowjetischen Ehrenfriedhof am Gallberg in Düsseldorf-Ludenberg eingeladen.
Dort waren in den letzten Maitagen 1945 1500 sowjetische Kriegsgefangene Zwangsarbeiter, die die mörderische Arbeit nicht überlebt hatten, verscharrt worden.
Gisela Blomberg führte in ihrer Rede als Vertreterin des Kreisvorstandes der VVN-BdA u.a. aus:
„In Düsseldorf wurden über 35.000 Zwangsarbeiter beschäftigt, zunächst in der Landwirtschaft, danach in fast allen Wirtschaftszweigen, besonders aber in den Rüstungsbetrieben, wie z.B. Rheinmetall, Mannesmann, den Vereinigten Stahlwerken, aber auch in anderen Großbetrieben wie z.B. Henkel. 1944 waren 27 % aller Düsseldorfer Erwerbstätigen Zwangsarbeiter“.
Auf Grund der mörderischen Arbeitsbedingungen konnten die Toten nicht mehr auf dem Gerresheimer Waldfriedhof bestattet werden, sondern wurden in Massengräbern – wie hier am Gallberg – verscharrt.
Gisela Blomberg führte weiter aus:
„“Dieses anonyme Massengrab – die Namen der Toten werden wir größtenteils nicht mehr erfahren – soll uns an die Verbrechen des faschistischen Deutschlands erinnern, das die Sowjetunion überfiel, weil es der Wirtschaft nach ihren eigenen Worten „um die ukrainischen Weizenfelder, um das kaukasische Erdöl, um den Reichtum der Welt ging.“
Den letzten Teil ihrer Rede widmete Gisela Blomberg den aktuellen Entwicklungen:
„Der Krieg Russlands gegen die Ukraine – beides Nachfolgestaaten der früheren Sowjetunion – verstößt zweifelsohne gegen das Völkerrecht – was bereits im Jugoslawienkrieg unter der Beteiligung der Bundeswehr der Fall war. Die Faktoren, die zu diesem Krieg geführt haben, sollten nicht ungenannt bleiben, wie z.B. die geopolitische Strategie der USA, die einzige Weltmacht zu bleiben, und die damit verbundene Ausdehnung der NATO und die Einkreisung Russlands, die sich zuspitzende Lage im Donbass und die zunehmende Faschisierung der Ukraine gehören zweifelsohne dazu.
Dieser Krieg gegen die Ukraine darf nicht weiter eskalieren. Statt Waffenlieferungen in Millionen €- Höhe ist ein sofortiger Waffenstillstand notwendig. Mehr Waffen bedeuten eine Verlängerung der kriegerischen Handlungen und damit noch mehr Leid, Elend und Tod.
Vor der letzten Bundestagswahl war dies der Außenministerin, Annalena Baerbock, noch bewusst, als sie im Wahlkampf „Keine Waffenlieferungen in Kriegsgebiete“ plakatierte. Aber heute – getreu dem Motto „was kümmert mich mein Geschwätz von gestern“ – setzt sie sich vehement für Waffenexporte in die Ukraine ein.
Eine Lösung des Konflikts kann aber nur durch Verhandlungen auf der Basis der Anerkennung der gegenseitigen Sicherheitsinteressen erfolgen. Russland muss garantiert werden, dass die Ukraine kein Mitglied der NATO wird und dass dadurch eine Stationierung der Hyperschallwaffen „Dark Eagles“, die Moskau in 5 Minuten erreichen könnten, verhindert wird. Gemeinsam mit allen Friedenskräften müssen wir uns gegen die Milliarden schwere Aufrüstung der Bundeswehr wehren. Jährlich werden weltweit 2 Billionen US $ für Waffen ausgegeben. Die Welt ist dadurch nicht sicherer geworden, im Gegenteil. Mehr Waffen führen zu mehr Kriegen! Statt Milliarden für die Rüstung brauchen wir mehr Geld zur Bekämpfung der wachsenden Armut, der Wohnungsnot und der drohenden Klimakatastrophe, für die Bildung und ein gutes Gesundheitswesen“.
Als eine Konsequenz erklärte der Kreissprecher der VVN-BdA Düsseldorf, Jürgen Schuh:
Deshalb stehen wir heute an diesem Ort und ehren die Opfer eines ungeheuerlichen Krieges, der von Deutschland ausging.
Es ist an der Zeit, dieses schrecklichste Kapitel deutscher Geschichte – den Faschismus – mit dem 8.Mai als gesetzlichem Feiertag, als dem TAG DER BEFREIUNG im Bewusstsein unseres Volkes für immer zu verankern.