Gedenken an die Opfer des Pogroms vom 9./10. November 1938

31. Oktober 2018

Auch in Düsseldorf wurde vor 80 Jahren der Befehl zu einem abscheulichen Pogrom an den jüdischen Einwohnern der Stadt gegeben.

Die große Synagoge an der Kasernenstraße und andere Räume der jüdischen Gemeinde wurden in Brand gesteckt bzw. zerstört. Die SA und die SS verwüsteten nahezu 500 Einzelhandelsgeschäfte und Wohnungen, Möbel, Kunstwerke und Hausrat wurden demoliert und durch die Fenster auf die Straßen geworfen, jüdische Menschen gedemütigt und schwer misshandelt. Mindestens 15 Menschen überlebten diese Angriffe nicht und die Zahl der Verletzten war sehr groß. Über 120 jüdische Menschen wurden verhaftet, von diesen wurden 82 Männer in das KZ Dachau bei München deportiert.

Mit diesem Überfall auf die jüdische Bevölkerung begann die letzte Etappe der seit 1933 verfolgten Strategie der Vertreibung der Juden aus Deutschland, die schließlich im Holocaust endete. Das Pogrom ließ keinen Zweifel mehr daran, dass es für die jüdischen Menschen keine Zukunft in ihrem Vaterland geben sollte. Gleichzeitig wurde die Volksmehrheit ein weiteres Mal darauf eingestimmt, wie mit Menschen, die nicht zur „arischen Herrenrasse“ gezählt wurden und zu Gegner des Regimes gemacht wurden, umgegangen werden sollte.

Die VVN-BdA Düsseldorf will mit einem Gang über die Hüttenstraße, in der allein 21 Wohnungen von jüdischen Menschen verwüstet wurden, an die Opfer der Pogromnacht erinnern und zum Gedenken Kerzen aufstellen.

Treffpunkt | Freitag, 9. November 2018 | Ernst-Reuter-Platz | Hüttenstraße