Gedenken an die Opfer des Pogroms vom 9./10. November 1938 in Düsseldorf und ihre Deportation

27. Oktober 2021

Rundgang und Gedenken

Auch in Düsseldorf wurde vor 83 Jahren der Befehl zu einem abscheulichen Pogrom an den jüdischen Einwohner*innen der Stadt gegeben.

Die große Synagoge an der Kasernenstraße und andere Einrichtungen der jüdischen Gemeinde wurden in Brand gesteckt, bzw. zerstört. SA und SS verwüsteten nahezu 500 Einzelhandelsgeschäfte und Wohnungen. Möbel, Hausrat und Kunstwerke wurden demoliert und auf die Straße geworfen, dabei wurden jüdische Menschen schwer misshandelt. Mindestens 13 Menschen überlebten diese Überfälle nicht. Die Zahl der Verletzten war sehr groß. Über 120 jüdische Menschen wurden verhaftet. Von ihnen wurden 82 Männer u.a. in das KZ-Dachau bei München deportiert.

Mit diesem Überfall auf die jüdische Bevölkerung begann die letzte Etappe der seit 1933 betriebenen Strategie der Vertreibung der Juden aus Deutschland, die schließlich im Holocaust endete. Das Pogrom ließ keinen Zweifel mehr daran, dass es für jüdische Menschen keine Zukunft mehr in ihrem Vaterland geben sollte. Gleichzeitig wurde die Volksmehrheit darauf eingestimmt, wie mit Menschen, die nicht zur „arischen Herrenrasse“ gezählt wurde und zu Gegner des Regimes gemacht wurde, umgegangen werden sollte.

Die VVN-BdA will der Opfer mit einem Gang durch die Mintropstraße, in der mindestens 8 Wohnungen/Geschäftsräume verwüstet und jüdische Menschen bzw. Familien misshandelt wurden, gedenken.

Am 10. November jährt sich die Verschleppung von 627 jüdischen Menschen aus Düsseldorf zum 80. Mal. Einige von ihnen wohnten in der Umgebung des Mintropplatzes, auch vor ihren Häusern werden wir Blumen niederlegen und Kerzen aufstellen.

Treffpunkt: Sonntag, 14. November, 14.00 Uhr am Mintropplatz / Düsseldorf