VVN-BdA und der Entzug der Gemeinnützigkeit – offener Brief

13. September 2019

Offener Brief von Sandro Abbate, der die Petition ‚Gemeinnützigkeit der VVN-BdA erhalten‚ im März 2019 gestartet hat.

 

Liebe Freundinnen und Freunde,

vielen Dank, dass Ihr die Petition ‚Gemeinnützigkeit der VVN-BdA erhalten‚ unterschrieben habt.

Mittlerweile habe ich, nachdem ich gut 5.000 Unterschriften beim Ministerium für Finanzen NRW eingereicht habe, einen Brief vom Minister der Finanzen des Landes Nordrhein-Westfalen, Lutz Lienenkämper bzw. in dessen Auftrag erhalten. Leider ist dort lediglich zu lesen, dass solche Fälle wie eben die Anerkennung oder Aberkennung des Gemeinnützigkeitsstatus einer Organisation dem Steuergeheimnis unterliegen und wir somit keine Auskunft erhalten.

Es bleibt also lediglich zu hoffen, dass die vielen Stimmen etwas zur Erhaltung der Gemeinnützigkeit der VVN / BdA beitragen werden.

An dieser Stelle möchte ich jedoch auf eine Aktion der VVN / BdA aufmerksam machen. Hier die Meldung im Wortlaut:

Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) startet am Antikriegstag eine Aktionskampagne mit den Titel „Buchenwald war auch im Rhein-/Ruhr-Gebiet“. Sie will darauf Aufmerksam machen, dass ab 1943 in vielen Städten des Rhein-/Ruhr-Gebietes Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald errichtet wurden.

Große Buchenwald-Außenlager gab es unter anderem in Bochum, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Gelsenkirchen, Schwerte und Witten. Die Lager befanden sich meist bei Rüstungsbetrieben. Sie wurden mit Elektrozäunen gesichert und von der SS bewacht. In den Lagern herrschten erbärmliche Zu-stände. Die schwere Zwangsarbeit von täglich 12 Stunden war bei schlechter Ernährung kaum zu schaf-fen. Viele KZ-Häftlinge kamen deshalb oder auch durch Bombenangriffe zu Tode.

Diesen heute weitgehend vergessenen oder verdrängten Teil der Ruhrgebietsgeschichte gilt es wieder öffentlich zu machen. Die VVN-BdA plant hierzu die Herausgabe von Informationsmaterial, zahlreiche örtliche Aktionen und wird in wenigen Tagen eine Ideenbörse hierzu durchführen. Die Kampagne mit zentralen Aktionen in Düsseldorf, Essen und Gelsenkirchen soll im Frühjahr 2020 ihren Höhepunkt fin-den, wenn der 80. Jahrestag der Selbstbefreiung des KZ Buchenwald begangen wird.

Die VVN-BdA ist die älteste und größte Organisation von Verfolgten des Naziregimes, ihren Kindern und seit 1972 auch von Antifaschistinnen und Antifaschisten, die sich zu den Zielen der Organisation bekennen. Es gibt heute in NRW 22 Orts- und Kreisverbände. Die Landesorganisation hat ihren Sitz in Oberhausen und zählt 1000 Mitglieder.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Viele Grüße

Sandro Abbate

 

Rückblick – Rock gegen Rechts Festival 2019

11. August 2019

Es war wunderbar! Das war das Rock gegen Rechts 2019

Mehr als 4.500 Zuschauer*innen feierten am 3.8. auf der Ballonwiese im Düsseldorfer Volksgarten zu Musik von RotFront – Emigrantski Raggamuffin Kollektiv, dem Future Dub Orchestra, Jay Räuber & Band, den INPUT KINKS, Canuto und King Lui, VANBARGEN und Line 418 (feat. Männi). Dazwischen sorgte D.J. Jay Kay für sehr gute Musik in den Umbaupausen.

Mit über 30 Ständen von Initiativen, die sich gegen Rechts und für eine offene und solidarische Gesellschaft engagieren konnte ein deutliches und lautstarkes Zeichen gegen Rechts gesetzt werden.
Dank einer Hüpfburg und eines Eiswagens konnten auch die kleinsten Besucher*innen gewonnen werden.
Mit einer Gedenkveranstaltung am Erinnerungszeichen für das Außenlager des KZ-Sachsenhausen am Stoffeler Kapellenweg wurde vorab an die Opfer des Faschismus erinnert.

Das Orga-Team ist glücklich, dass das Festival so gut ankam und hat durchweg positive Resonanz bekommen – von den Besucher*innen, den Initiativen und den Bands. “ Wir freuen uns auf ein nächstes Mal! “
Es dankt allen, die auch dieses Jahr wieder tatkräftig oder in Form von Sachspenden und Leihgaben unterstützt haben (vor allem den Helfer*innen, der Bäckerei Hinkel, der Werkstatt für angepasste Arbeit und der WingTsun Schule Neuss).

Das Festival selbst kostet keinen Eintritt, aber viel Geld. Damit es weiter leben kann, braucht der Verein weiterhin Spenden.

„Wir freuen uns über jeden Betrag!“

Rock gegen Rechts Düsseldorf e.V.
IBAN: DE 71 3306 0592 0005 2698 24
BIC: GENODED1SPW
Sparda Bank West
Verwendungshinweis: Spende

Ein paar Eindrücke:

Mit freundlicher Genehmigung jon Jens E.

Ausgaben der Antifa / Düsseldorf der letzten Jahre

14. Juli 2019

Bitte unten auf „Weiterlesen“ klicken, dann sind die Links zu den einzelnen Ausgaben anklickbar.

Antifa 2022

Antifa 2021

Antifa 2020

Antifa 2019

Antifa 2018

Kreisinfo 2016

Kreisinfo 2015

Kreisinfo 2014

Kreisinfo 2013

Kreisinfo 2011

Gedenken an die Opfer des Faschismus im Volksgarten – Auftakt zum Rock gegen Rechts – Festival

14. Juli 2019

Als Auftakt zum Festival „ Rock gegen Rechts“ wollen wir an die Opfer des Faschismus in Düsseldorf erinnern.

Wir treffen uns am 3. August 2019 um 13:30 Uhr an dem Erinnerungszeichen für das Außenlager des KZ-Sachsenhausen am Stoffeler Kapellenweg.

An diesem Ort – nicht weit von der Festival-Bühne entfernt – befand sich von Oktober 42 bis Februar 43 das Lager Stoffeln. 500 überwiegend politische KZ-Häftlinge mussten unter strengster Bewachung durch die SS Trümmer und Schutt nach Bombenschäden wegräumen, jeder 4. Häftling überlebte diese Torturen nicht.

Faschismus ist keine Meinung, Faschismus ist ein Verbrechen!

Die Überlebenden des KZs Buchenwald schworen:
„Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel“.
Dieser Losung fühlen wir uns heute noch verpflichtet. Kein Fußbreit den Faschisten! Kommt alle zum Erinnerungszeichen für das KZ Außenlager Düsseldorf Stoffeln.

Rock gegen Rechts – Festival / Ballonwiese im Volksgarten am 03. August 2019

14. Juli 2019

Aufruf des Teams – Rock gegen Rechts Düsseldorf e.V.

 

Am 3. August 2019 ist es wieder soweit, das „Rock gegen Rechts“ Festival startet, wie jedes Jahr auf der Ballonwiese im Volksgarten.
Dieses Jahr wird das ganze in einem etwas größeren Rahmen stattfinden, da wir 40 Jahre „Rock gegen Rechts“ in Deutschland feiern.

Das Sommerfestival ist Umsonst & Draußen & 100% DIY, alle Vereinsmitglieder*innen arbeiten ehrenamtlich, damit Raum unabhängig vom Geldbeutel oder Etikette geschaffen werden kann.

 

Dies impliziert allerdings, dass wir auf Unterstützung angewiesen ist.

In den vergangenen Jahren konnten wir anfallende Kosten durch Spenden und Fördermittel decken. Doch, um Strukturen ausbauen und wachsen zu können, sind auf finanzielle Hilfe mehr als je angewiesen. 

Hilf‘ uns und unterstütze uns mit einer großzügigen Spende, die uns bei der Organisation und Durchführung der Rock gegen Rechts Veranstaltungen weiter voranbringen kann.

Wir freuen uns und sagen Danke!

Spenden gegen Rassismus:

Rock gegen Rechts Düsseldorf e.V.

IBAN: DE 71 3306 0592 0005 2698 24
BIC: GENODED1SPW
Sparda Bank West

Verwendungshinweis: Spende
Spendenquittung kann bei Bedarf gerne ausgestellt werden

Am 16. Juni 1979 in Frankfurt am Main wurde der Grundstein für das Rock gegen Rechts Festival gelegt. Angetrieben von Udo Lindenberg setzten 30.000 Musikfans ein klares Zeichen gegen das zu dem Zeitpunkt stattfindende „Deutschlandtreffen“ der NPD.
Ein Bündnis aus Linken, Sozialdemokraten, Umweltschützern und der Gewerkschaftsjugend meldete das Rock-Festival als Gegenkundgebung bei den Behörden an – 40.000 Demonstranten setzten sich gegen ein Demonstrationsverbot hinweg und positionierten sich deutlich gegen die rechte Hetze der NPD.

40 Jahre ist das „Deutschlandtreffen“ der NPD nun her, die Entwicklung der rechten Strukturen in den letzten Jahrzehnten ist ungebremst erschreckend.
Eine Zunahme extrem rechter Straftaten, sowie eine wachsende Präsenz rechtsradikaler Gruppierungen in den vergangenen Jahren, so scheint es, werden nicht nur in der Nordrhein-Westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf nach wie vor heruntergespielt, die rechte Hetze in Chemnitz, wird als Aufbegehren der Protestbevölkerung verharmlost. „Einfache Bürger“, die neben „Sieg Heil“ schreienden Demonstranten durch die Straßen ziehen, werden in Schutz genommen – denn sie wissen ja nicht was sie tun.

Plötzlich steht man vor der eigenen Haustür extrem Rechten gegenüber, es wachsen die Aufmärsche von Pegida und Dügida, sowie die Versuche der Gründung einer sogenannten „Bürgerwehr“ im Jahr 2015, die gegen Geflüchtete hetzten. Nach wie vor ist man in Stadtteilen mit den Parteien AfD und Republikaner konfrontiert, auch im Rat der Stadt befinden sich ihre Vertreter. Reichsbürger, Bruderschaft Deutschland sowie die Identitäre Bewegung, um nur einige aufzuzählen, deren Netzwerke stetig wachsen.

Gegen diese zunehmende Etablierung von rechten Strukturen, setzt das Rock gegen Rechts Festival Düsseldorf ein lautes und starkes Zeichen. Es soll Raum schaffen, eine Plattform sein für eine offene Kultur, Aufklärung und antirassistisches Engagement.

Im Jahr 2019 – 40 Jahre nach dem ersten Rock gegen Rechts Festival in Frankfurt, soll es in Düsseldorf umso lauter, bunter und vielfältiger werden – hier das Lineup:

  • Rotfront
  • Future Dub Orchestra
  • JayJay und Band
  • Input Kinks
  • Canuto & King Lui
  • Line 418
  • Van Bargen

Bei Rock gegen Rechts Düsseldorf bieten wir ein vielfältiges Kulturprogramm mit Live-Auftritten von Künstlern auf einer Open-Air-Bühne im Düsseldorfer Volksgarten. Informationsstände mit einem Markt der Möglichkeiten von Düsseldorfer Initiativen und Organisationen zum Thema Antirassismus und Antifaschismus bilden in der Umgebung der Bühne den Rahmen. Im vergangenen Jahr nahmen daran rund 40 Initiativen teil. In den Umbaupausen der Bühne informieren Moderatoren über aktuelle Entwicklungen, sowie die Auswirkungen von Rassismus und Faschismus.

Ziel der Initiative -Rock gegen Rechts Düsseldorf-, die 2013 angelehnt an das erste Rock gegen Rechts Festival in Frankfurt am Main ins Leben gerufen wurde, ist insbesondere die Vermittlung weltanschaulicher Vielfalt. Wir wollen über die extreme Rechte informieren und Prävention von Gewalt, Rassismus, Diskriminierung, Antisemitismus, Faschismus und Chauvinismus leisten. Bei unserem Festival werden Besucher dafür begeistert, selbst aktiv zu werden, oder in ihrem bereits bestehenden Engagement gestärkt. Die Zahl der Besucher lag in den vergangenen Jahren bei 1000 bis 4000 Personen, wobei das Festival kontinuierlich gewachsen ist und jedes Jahr mehr Menschen teilnehmen. Um allen Interessierten den Besuch zu ermöglichen, ist das Festival kostenlos.

Der Verein Rock gegen Rechts Düsseldorf e.V. wurde im Dezember 2015 begründet und organisiert auch unterjährig Musikveranstaltungen mit einem klaren Ziel – Zeichen setzen gegen Ausgrenzung und rechte Hetze – für Vielfalt und Aufklärung!

Weitere Infos gibt es unter

https://rock-gegen-rechts-duesseldorf.de/
https://www.facebook.com/rockgegenrechts.duesseldorf/

VVN-BDA NRW droht der Entzug der Gemeinnützigkeit

26. Februar 2019

Pressemitteilung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten e.V. (VVN-BdA) – NRW

Anfang des Jahres, pünktlich zum Gedenktag für die Befreiung des KZ Auschwitz, drohten nordrhein-westfälische Finanzämter in einer konzertierten Aktion und in gleichlautenden Schreiben damit, dem Landesverband NRW der VVN-BdA sowie mehreren selbständigen Kreisvereinigungen die Gemeinnützigkeit zu entziehen. Und zwar dies rückwirkend.

Einzig aufgeführte Begründung ist die Erwähnung der VVN/BdA in einem Verfassungsschutzbericht, jenem des Landes Bayern. Es gibt nur noch dieses Land, dass die VVN-BdA im VS-Bericht aufführt; es ist jedoch auch dort damit nicht der Entzug der Gemeinnützigkeit verbunden. Nordrhein-Westfalen stünde mit dem Vorgehen gegen die VVN-BdA und dem Entzug der Gemeinnützigkeit einzigartig da. Die Regierung Laschet (CDU) hat offenbar den Anspruch, sich an die Spitze der politischen AntiAntifa zu stellen.

Als traditionsreiche und älteste Organisation des deutschen Widerstandes und der Naziopfer fordern wir die sofortige Einstellung der gegen die VVN-BdA gerichteten Maßnahmen. Eine solche konzertierte Aktion hat es in Nordrhein-Westfalen nicht einmal in Zeiten des Kalten Krieges gegeben. In diesen Zeiten stand die VVN zwar im Verfassungsschutzbericht, es wurde ihr aber nicht die Gemeinnützigkeit entzogen.

Die VVN-BdA NRW e.V. kann auf mehr als 70 Jahre der kontinuierlich geleisteten demokratische Erinnerungs- und Gedenkarbeit sowie der Sozialarbeit für die Opfer des Nazismus zurückblicken.

Unsere Vereinigung wurde 1947 von den Überlebenden der Konzentrationslager und Mitgliedern des Widerstandes gegen Faschismus und Krieg, von Verfolgten und Holocaustüberlebenden, ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern und aus der Emigration Heimgekehrten gegründet. Darunter waren Vertreter aller demokratischen Parteien, selbstverständlich auch die Kommunisten, die lt. Institut für Zeitgeschichte 70 Prozent des politischen Widerstandes geleistet haben.

Eine aus der Geschichte gezogene Lehre war und ist für unsere Organisation, überparteilich und konfessionell ungebunden einen antifaschistischen Grundkonsens zu verteidigen. In Artikel 139 Grundgesetz sind die alliierten Bestimmungen zum Verbot der NSDAP und möglicher Nachfolgeorganisationen und -parteien eindeutig bestätigt.

Für dieses und andere Ziele, insbesondere für den Frieden, die Völkerverständigung und die Hilfe für Geflüchtete und Verfolgte setzt sich die VVN seit ihrer Gründung unermüdlich ein. Wir arbeiten engagiert mit im Bundesverband Information und Beratung für NS-Verfolgte, um auch heute noch für die soziale Betreuung der Verfolgten und ihrer Hinterbliebenen zu sorgen.

Viele Mitglieder der VVN waren als Zeitzeugen in Schulen, bei Veranstaltungen und auf Kundgebungen gegen Neonazi-Aufmärsche und für den Frieden aktiv. Dies geschah bereits in einer Zeit, da in den Regierungsparteien noch ehemals hohe Nazis mitwirkten.

Besonders erinnern möchten wir an Kaplan Dr. Josef Rossaint (1902-1991), der als katholischer Jugendführer den Widerstand in Düsseldorf und Oberhausen anführte und im weltweit beachteten Katholikenprozess zu vielen Jahren Zuchthaus verurteilt wurde; er war viele Jahre lang aktiv in der VVN NRW und war Präsident der Bundesorganisation der VVN-BdA.

Die Ehrenvorsitzende der VVN-BdA ist Esther Bejarano, Überlebende von Auschwitz, hochgeachtete Künstlerin.

Weltkirchenratspräsident Martin Niemöller war ein enger Mitstreiter der VVN. Viele evangelische Geistliche waren Mitglieder der VVN. An der Gründung der VVN in NRW war der Ministerpräsident Rudolf Amelunxen beteiligt.

Zu den weiteren hochgeachteten Zeitzeugen aus unserer Organisation gehörten u.a.:

  • Hans Frankenthal, Auschwitzüberlebender und Mitglied des VVN-Landesverbandes wie des Zentralrates der Juden in Deutschland
  • Jupp Angenfort und Karl Schabrod, ehemalige Mitglieder des Landtags NRW, Mitwirkende bei der Schaffung der Landesverfassung
  • Kurt Bachmann, Köln, politisch und rassisch Verfolgter, Auschwitzüberlebender,
  • Bruno Bachler, Duisburg, Edelweißpirat
  • Ernst Buschmann, ehem. Landtagsabgeordneter, Kommandeur im Kampf für die demokratische spanische Republik und Mitkämpfer der Resistance
  • Henny Dreifuss, Holocaustüberlebende und ehem. Widerstandskämpferin, Mitglied der Resistance, Düsseldorf
  • Fasia, Sängerin der Friedensbewegung, ehem. Häftling im KZ Neuengamme
  • Theo Gaudig, Essen, Überlebender von Buchenwald
  • Heinz Junge, Dortmund, Widerstandskämpfer und nach dem Krieg am Aufbau der Gedenkstättenarbeit in Dortmund beteiligt.
  • Hugo Paul, Minister der ersten NRW-Landesregierung
  • Max Reimann, Widerstandskämpfer, Mitglied des Parl.Rates zur Schaffung des Grundgesetzes
  • Klara Schabrod, Widerstandskämpferin, Düsseldorf
  • Maria Wachter, Widerstandskämpferin, Düsseldorf (in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf steht ihr Denkmal)

Unser Mitglied Alice Czyborra geb. Gingold hat als jüdisches Kind im Versteck in Frankreich überlebt und ist bis heute als Zeitzeugin aktiv. Angesehene Kommunalpolitiker und Gewerkschafter unseres Bundeslandes wirken in der VVN-BdA mit.

Seit zehn Jahren arbeitet die Gruppe Kinder des Widerstandes mit der VVN-BdA zusammen, um die Erinnerung an ihre Eltern wachzuhalten.

In den einzelnen Kreisverbänden wurde und wird von Überlebenden, in Zusammenarbeit mit Antifaschisten der nachfolgenden Generationen, die Auseinandersetzung mit den Ursachen von Faschismus und Krieg geführt, Aufklärung über neofaschistische Strukturen und Aktivitäten betrieben, werden Gedenkveranstaltungen für die Opfer des Faschismus abgehalten; wird im Sinne der Losung ›Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg‹ wertvolle ehrenamtliche Arbeit, auch in örtlichen wie landesweiten Bündnissen, geleistet. Unvergessen sind die Reden von VVN-BdA-Repräsentant/innen auf den großen Kundgebungen der Friedensbewegung.

Wir rufen die demokratische Öffentlichkeit, vor allem die Friedensbewegung und die Gewerkschaften auf, das Vorgehen gegen die VVN-BdA zu verurteilen und sie in ihrer Arbeit zu unterstützen.

Landesausschuss der VVN-BdA NRW
Oberhausen, den 25. Februar 2019

Quellen:
https://www.redglobe.de

blog.unsere-zeit.de

Rede von Gisela Blomberg (VVN-BdA) bezüglich der Gedenkfeier am 27. Januar 2019

28. Januar 2019

Gedenken an die ehemaligen KZ-Häftlinge der Lager Berta 1 und Berta 2 am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus 2019.

Gemeinsame Veranstaltung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten e.V. (VVN-BdA) Düsseldorf und des Düsseldorfer Friedensforums.

Rede von Gisela Blomberg (Kreisvorstand VVN Düsseldorf)

Heute vor 74 Jahren wurde das KZ Auschwitz durch die Rote Armee befreit.

Auch in Düsseldorf gab es 6 KZ-Außenlager, 5 davon waren Außenkommandos des KZs Buchenwald, das Lager in Düsseldorf-Stoffeln war eine Außenstelle des KZs Sachsenhausen, darüber hinaus gab es in dieser Stadt über 400 Lager für Zwangsarbeiter. 1944 waren in Düsseldorf 35.000 Menschen, d.h. über ein Viertel aller Beschäftigten, unter unmenschlichen Bedingungen zur Zwangsarbeit eingesetzt. In den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen wurde Zwangsarbeit als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt.

Wir möchten heute den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus zum Anlass nehmen, an die Buchenwalder KZ-Häftlinge, die hier in der Waffenschmiede Rheinmetall zur Sklavenarbeit gezwungen wurden, zu erinnern.

Bei Rheinmetall hat das Geschäft mit dem Tod Tradition, Profite werden mit Aufrüstung und Kriegen generiert. Schon im 1. Weltkrieg war Rheinmetall einer der größten deutschen Rüstungshersteller, auch damals wurden Zwangsarbeiter ausgebeutet.

Nur 20 Jahre später verbündete sich Rheinmetall mit dem Nazi-Regime, die imperialistischen Expansionspläne der deutschen Faschisten entsprachen den Konzerninteressen, Aufrüstung und aktive Kriegsvorbereitung kurbelten erneut die Profite an. Konzernvertreter wie Generaldirektor Hellmuth Röhnert und andere Manager vertraten die Interessen von Rheinmetall in den wichtigsten Gremien der Kriegsführung.

Am 11. April 1937 kam Adolf Hitler zu Rheinmetall in Düsseldorf, 1939 wurde in der Festschrift zum 50-jährigen Firmenjubiläum dieser Besuch „als die größte Ehre, die einem deutschen Werk widerfahren kann“ bewertet. Und weiter hieß es dort:

Möge es dem Werk vergönnt sein, an der gewaltigen Aufbauleistung unseres geliebten Führers und Reichskanzler Adolf Hitlers …. zum Wohle des Großdeutschen Volkes auch in der Zukunft erfolgreich mitzuarbeiten!“

Nach dem Hitler Besuch gaben sich weitere Nazigrößen ein Stelldichein bei Rheinmetall.

Um während des Krieges die Rüstungsproduktion zu forcieren wurde – wie schon zuvor im 1. Weltkrieg – auf die Ausbeutung von Zwangsarbeitern zurückgegriffen. Diesmal in noch größerem Stil, mindestens 300.000 Sklavenarbeiter schufteten unter menschenunwürdigen Bedingungen 12 Stunden und mehr pro Tag in den Rüstungswerken des Konzerns.

Ab 1943 wurden in den Düsseldorfer Werken – und nicht nur hier – Häftlinge aus den Konzentrationslagern angefordert.

Zuerst wurde das Kommando Berta (ein Deckname für Rheinmetall) an der Schlüterstraße in Düsseldorf Flingern eingesetzt. Etwa 600 Häftlinge waren in der Werkshalle, die sie nicht verlassen durften, eingesperrt, die Bedingungen waren katastrophal, in den ersten Monaten gab es noch nicht einmal sanitäre Anlagen.

Ab dem 1.September 44 wurde an diesem Ort hier ein weiteres KZ Außenlager, genannt Berta II in Betrieb genommen. 260-270 Häftlinge waren in dem Keller der ehemaligen Rheinmetall-Halle unter menschenunwürdigen Bedingungen eingeschlossen. Nur zur Arbeit durfte der Keller verlassen werden.

Die KZ-Außenlager Berta I und Berta II unterstanden der SS, Wilhelm Knauf der Kommandant beider Lager wurde nach dem Krieg zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt.

Zur Bewachung waren auch Düsseldorfer Schutzpolizisten eingesetzt.

Die hygienischen Verhältnisse in beiden Lagern waren völlig unzureichend, es gab zu wenig Kleidung und die Häftlinge litten an chronischer Unterernährung. Im Feb. 44 starben 3 Häftlinge, da sie aus Mangel an Nahrung giftige Knollen gegessen hatten.

Brutalität bestimmte den Alltag, die Prügelstrafe mit Gummischläuchen auf das nackte Gesäß gehörte zum „normalen“ Tagesablauf, zudem wurden Kollektivstrafen verhängt, viele Häftlinge wurden zu Tode gequält. Die Todesursachen wurden meistens unter den Begriffen Herzversagen oder Suizid versteckt.

Bei einem Luftangriff auf das Lager Berta I kam es unter den Häftlingen zu einer verständlichen Panik, sie rannten vom Werksgelände, vielleicht nutzten einige die Situation auch zur Flucht, die SS-Männer erschossen daraufhin 18 von ihnen.

Der größte Teil der Häftlinge kam aus Russland, der Ukraine, Polen, Frankreich, Italien, Belgien, den Niederlanden und der Tschechoslowakei, aber es gab auch einige deutsche Häftlinge. Sie alle wurden in der Produktion der Behälter für die sogenannten Vergeltungsraketen V1 und V2 eingesetzt. Unter den deutschen Häftlingen gab auch einige Politische, Toni Fleischhauer war einer von ihnen, er konnte aus dem Lager flüchten und berichtete später, dass es sehr wohl Versuche gab, die Produktion zu sabotieren, es war allerdings sehr gefährlich. Wenn dies auffiel, wurden 10 Häftlinge erschossen.

Sabotage geschah teilweise durch langsames Arbeiten, aber auch durch schnelles Arbeiten, da dann die Schweißnähte der Raketenbehälter nicht lange hielten, die Häftlinge hatten auch erfahren, dass die Chemikalien von Tintenstiften schlimmer für die V2 Körper waren als Salzwasser.

Der Werkschutz von Rheinmetall wachte auch darüber, dass es nicht zu Kontakten mit den anderen Arbeitern kam. Die Arbeitsbedingungen waren mörderisch, Arbeitsschutz galt für KZ-Häftlinge nicht, Verletzungen am Arbeitsplatz gehörten zum Tagesgeschäft. Aber auch der Lagerkommandant, d.h. die SS kam in die Rheinmetall-Werke, um die KZ-Häftlinge zur Arbeit anzutreiben. Es war eine Schinderei bis in den Tod. Im August 44 z.B. zwang der Lagerkommandant mit seiner Pistole den schon an TBC erkrankten russischen Häftling Tschaikowsky zur Arbeit. Kurz danach starb Tschaikowsky.

Bei Schwäche und Krankheit wurden die Häftlinge in das KZ Buchenwald zurückgeschickt, d.h. in den sicheren Tod. Rücksicht auf die Gesundheit und das Leben der Häftlinge brauchte nicht genommen werden, der Nachschub an menschlicher Arbeit war über die Konzentrationslager gesichert. Bei Todesfällen waren Betriebe auch nicht dazu verpflichtet, Berichte über die Todesursachen anzufertigen, es reichte den Ausfall an Arbeitsfähigen mitzuteilen, zur Auffüllung des Kontingents wurden Häftlinge aus dem Stammlager in die Außenlager verschickt. Zwangsarbeit von KZ-Häftlingen war die Vernichtung ganzer Völkerschaften durch Arbeit d.h. sie war Teil des faschistischen Massenmords.

Rheinmetall fühlt sich bis heute juristisch nicht verantwortlich für die grauenvollen Taten, begangen hier und in anderen Werken. Die Firma bezahlte in Abhängigkeit der Leistungsfähigkeit der Häftlinge zwischen 1 Reichsmark Zwanzig bis fünf Reichsmark an die SS. Damit war für Rheinmetall die Sache abgetan, die Häftlinge wurden nicht zur Belegschaft gezählt.

Als Anfang März 1944 die Amerikaner die linke Rheinseite von Düsseldorf erreichten, begann die SS mit der Evakuierung der Lager Berta 1 und Berta. Die Häftlinge wurden auf den Marsch zurück in das KZ Buchenwald geschickt. Diese Evakuierung war die reinste Tortur, zu Fuß ging es Richtung Erkrath, von dort aus nach Hochdahl, die Häftlinge mussten ein Auto und mehrere LKW Anhänger ziehen, Ortskundigen ist bekannt, dass Hochdahl seinen Namen alle Ehre macht. Bei Mettmann gab es Tieffliegerangriffe, einige Häftlinge versuchten zu fliehen, die SS machte Jagd auf die Flüchtenden und erschoss diese. Um jegliche Fluchtversuche zu verhindern, erfolgte ab Wermelskirchen der Transport mit dem Zug.

Am 10. März kamen die Häftlinge in Buchenwald an, noch ein weiterer qualvoller Monat bis zur Befreiung am 11.April 1945 stand ihnen bevor.

Die Überlebenden des KZs Buchenwald schworen:

Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel“.

Dieser Losung fühlen wir uns auch heute verpflichtet. Eine Welt des Friedens und der Solidarität aber haben wir noch nicht geschaffen, im Gegenteil Rechtsentwicklung und damit verbundene Kriegstreiberei haben wieder Konjunktur. Rüstungskonzerne wie Rheinmetall steigern die Profite ihres todsicheren Geschäfts. Dagegen müssen wir uns gemeinsam wehren!

Krieg beginnt hier – Stoppt die Rüstungsproduktion!!

(Photos: Inge Trambowsky)

 

Rede von Ernst Gleichmann (Friedensforum Düsseldorf) bezüglich der Gedenkfeier am 27. Januar 2019

28. Januar 2019

Gedenken an die ehemaligen KZ-Häftlinge der Lager Berta 1 und Berta 2 am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus 2019. Gemeinsame Veranstaltung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten e.V. (VVN-BdA) Düsseldorf und des Düsseldorfer Friedensforums.

Rede von Ernst Gleichmann (Friedensforum Düsseldorf)

Ja, die Firma Rheinmetall lebt von Blut, Tod, und Angst, verkauft Waffen und Munition. Enorm profitierte die Firma von zwei Weltkriegen.
Aber auf
jede der beiden Blütezeiten folgte ein jäher Absturz, als die Sieger die Rüstungsproduktion verboten. Das zwang zur Konversion, Weg von der Rüstungsproduktion hin zur Herstellung von Zivilgütern, z. B. Büromaschinen, Mopedmotoren, Eisenbahnwaggons. Wir lernen: eine Konversion, die gewollt wird, gelingt auch!
Nur, die Rheinmetall-Manager entdeckten, dass die Produktion von Mordinstrumenten viel profitabler ist als die von Zivilgütern.
1956 (mit der Aufstellung der Bundeswehr) hieß es auf einmal:
SCHLUSS mit der Konversion!! Aufs Neue produzierte Rheinmetall Waffen und Munition:
die Bundeswehr kaufte Kampfpanzer und Raketen. 1990 allerdings drohte die Konversion zurückzukehren. Denn da wurde der Warschauer-Pakt aufgelöst, der Feind war weg!
Doch d
iese Konversion entfiel, denn die NATO machte weiter wie zuvor und die Bundeswehr vergrößerte sich. Rheinmetall kaufte andere Firmen hinzu und die Panzer-Familie wuchs: von Wiesel, zu Marder, zu Puma, zu Leopard.
Die Firma ist jetzt eine
Aktiengesellschaft, wächst und floriert.
Sie besteht aus zwei Bereichen
: Rüstung (täuschend „Defence“ genannt) und Automobiltechnik. Rheinmetall Defence verdient bestens, erzielt Jahr für Jahr zweistellige Wachstumsraten. Die Aktien sind begehrt, bringen hohe Dividende. Alle Rentenkassen, Versicherungskonzerne, Investmentfonds halten die ertragreichen Aktien im Depot! Das heißt, die deutsche Gesellschaft, wir alle profitieren mit vom Blut-Geschäft!! Die Strategie von Rheinmetall „Defence” beruht auf einer Internationalisierung von Produktion und Vertrieb der Mordinstrumente: Man erwirbt Firmen im Ausland bzw. beteiligt sich an fremden Gemeinschafts-Firmen. So kann man die deutschen Rüstungsexport-Beschränkungen umgehen. Das Völker verbindende des Handels verhunzend, plant Rheinmetall-Chef Papperger, die Firma nach dieser Strategie weltweit auszubauen.

Als Absatzmärkte hat er besonders Saudi-Arabien und die Türkei im Visier. Seit 2015 bombardieren die Saudis den Jemen. Immer wieder richten sie dabei Gemetzel unter Zivilisten an. Rheinmetall liefert die Bomben dafür, trotz des deutschen Waffen-Exportverbots in Krisengebiete. Sie stammen von Tochterunternehmen, die entweder in Sardinien oder in Südafrika sitzen; oder aus einer neuen Munitions-Fabrik in Saudi-Arabien selbst, die über eine Mehrheitsbeteiligung von Rheinmetall betrieben wird [Denel Munition]
Pappergers Trick
: Rüstungsgüter, die im Ausland produziert werden, unterliegen nicht der deutschen Rüstungsexport-Kontrolle.

Beispiel: Eine Bombe, die im Kriegs-Gebiet im Jemen gefunden wurde, trug das Etikett der Rheinmetall-Tochter auf Sardinien. Die Menschenrechts-Organisation „Human Rights Watch” appellierte an die Bundesregierung, sie möge prüfen, wie tief Rheinmetall in Rüstungs-Exporte verwickelt sei. Unsere Regierung wies dies zurück. Ihre Ausrede: Für Rüstungslieferungen aus Italien und Südafrika seien deutsche Behörden nicht zuständig.
Wir sehen
: Der Tod bleibt „ein Meister aus Deutschland.”

Nun zur TÜRKEI

Vor einem Jahr okkupierte Erdogan das kurdische Afrin in Syrien. Dabei setzte er Rheinmetall-Panzer ein. Auf seinem und auf Pappergers Wunschzettel steht jetzt der Bau einer Panzerfabrik in der Türkei. Dafür benötigt Rheinmetall die Genehmigung der Bundesregierung, und hierüber ist ein heilloser Streit entbrannt.
Dagegen sind die Linkspartei, die Grünen, die Kurden sowie die öffentliche Empörung über den jeweils neuesten Justiz-Skandal in der Türkei. Erdogan verfügt jedoch über ein stattliches Erpressungs-Potential: Tausende Flüchtlinge, die er auf Wunsch Berlins zurückhält, sowie Menschenrechtler und Journalisten wie Deniz Yücel, die er als Geiseln benutzt. Letztlich, so fürchte ich, wird die Bundesregierung die Genehmigung erteilen, damit Rheinmetall zum Zuge kommt.
Der Journalist
Otfried Nassauer kommt zu dem Resümee: „Waffen und Munition ist das Grundnahrungsmittel für Kriege. Munitions-Lieferungen in Spannungs- und Kriegsgebiete müssen verboten werden, ebenso wie Lieferungen an Staaten, die Menschenrechte nicht einhalten.“

Schmiergeld, Korruption

Nicht nur BLUT klebt an Rheinmetall, sondern auch viel DRECK. Bestechung, Korruption, Gerichtsverfahren sind ständige Begleiter seiner Geschäfte im In- wie im Ausland. Rheinmetall kennt immer weniger Skrupel, sagt Nassauer.
Konzernchef
Papperger allerdings behauptet, ein „ethisch korrektes Geschäftsverhalten” anzuvisieren. Scheinheilig, verlogen, empörend!!

Politische Vernetzungen

Zur Absicherung alter und Anbahnung neuer Geschäfte hat Rheinmetall zwei ehemalige Bundesminister eingekauft:

Dirk Niebel (FDP) nennt sich Leiter für Internationale Strategieentwicklung und Regierungsbeziehungen, kurz: Waffen-Lobbyist.

Und Franz Josef Jung (CDU), Ex-Verteidigungsminister. Der kam gleich in den Aufsichtsrat. Die SPD steht noch in der Warteschlange. Immerhin sind Lars Klingbeil, ihr General-Sekretär, und Johannes Kahrs schon Mitglieder im Förderkreis Deutsches Heer, einem der wichtigsten Lobby-Verbände der Rüstungsindustrie. Zwischen 2005 und 2010 erhielten die Parteien (mit Ausnahme der Linken) ca. 3,7 Mio. Euro Spenden von Mitgliedsfirmen des Förderkreises

und der Deutschen. Gesellschaft für Wehrtechnik.
Das führt uns vor Augen, wie die sog. Verteidigungspolitik
tickt: die Rüstungsindustrie spendet großzügig an die Parteien, die stimmen dann für neue Militäreinsätze und die Erhöhung des Wehretats, und das leitet neues Geld in die Taschen der Rüstungsindustrie.

Verteidigungspolitik??

Kaum!! –> Profit-Maximierung!!! Bankkredite

Die Finanzierung von Rheinmetalls Blut-Geschäften erfolgt nicht allein durch Großbanken, NEIN, auch die Stadtsparkasse Düsseldorf gewährt Kredite hierfür, in ihren Worten ist das lokales Sponsoring. Klingt harmlos, als ginge es um Fortuna oder den Rosenmontags-Zug.
Statt ihre Unterstützung der
Blut-Geschäfte zu verharmlosen, sollte die Stadtsparkasse klare ethische Standards für ihr Kreditgeschäft formulieren und dieser ethisch nicht tragbaren Firma den Geldhahn zudrehen.

ÖFFENTLICHE KRITIK

In einem Interview [mit RP-online] sagte Papperger,
die Rüstungs-Unternehmen könnten
noch viel mehr verdienen, wenn nur die deutsche Export-Richtlinien nicht so restriktiv wären. Befragt nach moralischen Bedenken beim Rüstungsexport
antworte
te er:Ich bin auch meinen Investoren verpflichtet, und die erwarten zu recht eine Strategie, die auf Wachstum ausgerichtet ist“.

Kommt Euch das vielleicht bekannt vor,
ein deutscher Mann, der nur seine Pflicht tut??
Für die
Pflicht (heute: Profitmacherei),
scheut er vor Blut-Geschäften nicht zurück!!

Die Geschäfte von Armin Papperger und seinem Groß-Investor, Larry Fink, Vorstandsvorsitzender von BLACKROCK (nebenbei der Chef von Friedrich Merz) zeigen uns, wie Recht Präsident Eisenhower hatte, als er 1961 vor dem Militär-Industrie-Komplex warnte. Vier Jahrzehnte zuvor hatte eine kluge Frau in Deutschland bereits gefordert, die Rüstungs-Industrie zu verstaatlichen. Sie wollte verhindern, dass immer neue Kriege aus Profit-Gier finanziert werden. Ihr Name: Rosa Luxemburg. Wie sie endete, ist bekannt.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit

(Quelle Photos: Report D)

Kein Platz für rechte Schläger in Düsseldorf-Eller und überall! Gemeinsam am 9. Februar 2019 auf die Straße gegen Rassismus und Neonazis!

14. Januar 2019

Aufruf des „Bündnisses gegen Rechts für den 9. Februar 2019“

 

Die extreme Rechte in Düsseldorf ist aktiver geworden, organisiert sich neu und tritt zunehmend offen und auch gewalttätig auf.

Seit Mitte 2018 versucht die sogenannte „Bruderschaft Deutschland“, sich über Düsseldorf-Garath hinaus auch in Eller breit zu machen. In unregelmäßigen Abständen laufen bis zu 40 Mitglieder und Anhänger dieser Gruppe im Pulk durch den Stadtteil. Die „Bruderschaft“ versteht sich als eine Art selbst ernannte völkische Bürgerwehr, die mit ihren „Patrouillen“ angeblich für „Ruhe und Ordnung“ sorgen will. Tatsächlich ist sie aber ein gewalttätiger Zusammenschluss aus rechten Hooligans, altbekannten Neonazis und Stammtischhetzern.

Das zeigte sich erst vor kurzem wieder: Für den 17. November 2018 hatten die sogenannten „Patrioten NRW“ zu einer Demonstration am Landtag aufgerufen. Die allermeisten Teilnehmenden kamen wie erwartet aus dem extrem rechten Spektrum, darunter auch viele aus Düsseldorf. Schon kurz nach Beginn des Demonstrationszuges durchbrachen rechte Hooligans teilweise bewaffnet die Kette der Polizei und griffen Menschen an, die am Straßenrand mit Plakaten und Rufen gegen den rechten Aufmarsch protestierten. Ein aus den Reihen der Rechten auf die Protestierenden geworfenes Messer verfehlte nur knapp sein Ziel. Mehrere Menschen wurden bei dem Angriff der Schläger verletzt. Bei einem der Angreifer handelt es sich um den federführenden Kopf der „Bruderschaft Deutschland“: Ralf Nieland aus Eller griff eine Person von hinten an und schlug ihr mehrfach auf den Kopf, so dass sie im Krankenhaus behandelt werden musste.
Mindestens ein weiterer Täter, der einen anderen Gegendemonstranten zu Boden schlug, kommt ebenfalls aus den Reihen der „Bruderschaft“.

Mit Angriffen wie diesen, aber auch mit ihren „Patrouillen“ in Eller, versucht die „Bruderschaft Deutschland“ Menschen einzuschüchtern, die sich gegen extrem rechte Umtriebe wehren oder die nicht in ihr völkisches Weltbild passen. Wie ähnliche Gruppen in anderen Städten in NRW auch, geht sie dabei äußerst brutal vor. Zugleich beteiligt sie sich an der übelsten Hetze gegen Geflüchtete und versucht mit ihren Parolen und mit ihrem Auftreten im Stadtteil Angsträume zu schaffen.

Ein immer größer werdender Teil dieser selbsternannten „Abendland-Retter“ hat inzwischen mit der rassistisch-nationalistischen AfD ein politisches Sprachrohr in den Parlamenten gefunden. In Stammtisch-Runden oder alltäglichen Situationen spiegeln sich ähnliche Haltungen wider – in der Nachbarschaft oder auf der Straße. Auch in Düsseldorf. Die Gewalt, die von der „Bruderschaft Deutschland“ ausgeht, ist Teil und brutaler Ausdruck dieser Haltungen, die nicht unwidersprochen bleiben können.

Die Situation, wie wir sie jetzt erleben, hat ihre Vorzeichen gehabt. Schon seit 2015 ist zu beobachten, dass sich die extreme Rechte in Düsseldorf wieder stärker organisiert. Sie ist deutlich aktiver geworden, auch außerhalb von Düsseldorf ist sie regelmäßig auf rechten Demonstrationen und Kundgebungen anzutreffen.Zugleich hat rechte und rassistische Gewalt in Düsseldorf zugenommen.
Sorgen wir gemeinsam dafür, dass sich Neonazis, Hools und Rassist_innen zurückziehen, und schützen wir diejenigen, die von ihnen bedroht werden. Dafür wollen wir – für Eller, aber auch insgesamt – am 9. Februar 2019 ein deutliches Zeichen setzen und mit vielen Menschen auf die Straße gehen. Wir werden den Rechten keinen einzigen Stadtteil, keine einzige Kneipe und auch sonst keinen öffentlichen Raum überlassen!

KOMMT AM 9. FEBRUAR 2019 ZUR DEMONSTRATION
NACH DÜSSELDORF-ELLER!
BEGINN DER AUFTAKTKUNDGEBUNG: 13 UHR, GERTRUDISPLATZ

(Anfahrt über S-Bahnhof oder U-Bahn-Haltestelle der U75 Eller-Mitte)

Bündnis gegen Rechts für den 9. Februar 2019
Kontakt über E-Mail: buendnis0902@riseup.net

Unterzeichnende (Stand 26.01.2019)

Antifaschistischer Arbeitskreis an der Hochschule Düsseldorf, i furiosi (Interventionistische Linke Düsseldorf), alles anders – antiautoritäre Gruppe (Düsseldorf), Antifaschistische Linke Düsseldorf, Barrikada Düsseldorf, Interventionistische Linke Düsseldorf [see red!], TURN LEFT Düsseldorf, Antifa-Café Düsseldorf, Düsseldorf stellt sich quer (DSSQ), Allgemeiner Student*innenausschuss (AStA) der Hochschule Düsseldorf, Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Stadtverband Düsseldorf, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Stadtverband Düsseldorf, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der AntifaschistInnen (VVN-BdA) Kreisverband Düsseldorf, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der AntifaschistInnen (VVN-BdA) Landesverband NRW, Türkei Zentrum e.V. (Düsseldorf), Flüchtlinge willkommen in Düsseldorf e.V., Mosaik e.V. – Zentrum zur Förderung des interkulturellen Dialogs in Düsseldorf und Umgebung, STAY! Düsseldorfer Flüchtlingsinitiative, zakk – Zentrum für Aktion, Kultur und Kommunikation (Düsseldorf), SPD-Ortsverein Düsseldorf-Eller, Jusos Düsseldorf, DIE LINKE.Kreisverband Düsseldorf, Die Linke.Ratsfraktion Düsseldorf, Hochschulgruppe Die Linke.SDS Düsseldorf, Linksjugend [’solid] Düsseldorf, Bündnis 90/Die Grünen Düsseldorf, Susanne Ott und Holger-Michael Arndt (Abgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen in der Bezirksvertretung Eller, Lierenfeld, Unterbach und Vennhausen), Junge Grüne Düsseldorf, Die PARTEI Kreisverband Düsseldorf, DKP Düsseldorf, DKP Gerresheim, MLPD Düsseldorf, Rebell Düsseldorf, Autonomes Frauen*-Referat an der Hochschule Düsseldorf, fiftyfifty (Düsseldorf), Jugendberufshilfe Düsseldorf GmbH, AK „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ am Riehl-Kolleg (Düsseldorf-Eller), BSV (Bezirksschüler*innenvertretung) Düsseldorf, Rock gegen Rechts Düsseldorf, CSD Düsseldorf, SJD – Die Falken Düsseldorf, Dissidenti Ultra, Dangermouth FC, Antirasisters, Hypers 2001, F95.Antirazzista, NaturFreunde Düsseldorf, Ökokonzept GmbH (Düsseldorf), internationale sozialistische Organisation (iso) Ortsgruppe Düsseldorf, SDAJ Düsseldorf, Attac Düsseldorf, Motorradclub Kuhle Wampe, Antifaschistische Aktion Neuss, Antirassistische Intervention Duisburg, AALEV – Antifaschistische Aktion LEVerkusen, Köln gegen Rechts, Rheinisches antifaschistisches Bündnis gegen Antisemitismus (RABA Köln), Antifaschistische Organisation Bonn AO[BN], Junge Antifa Bonn, Antifaschistische Linke Bochum, Antifaschistische Aktion Bochum, Gruppe junger Antifaschist*innen Bochum, Autonome Antifa 170 – antifaschistische Gruppe aus Dortmund, Diskursiv Aachen, Tacheles e.V. (Wuppertal), Antifa Solingen, Essen stellt sich quer, Initiative Keupstraße ist überall (Köln)

Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus / 27. Januar 2019 – 11:00

11. Januar 2019

27. Januar 2019 – Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus – Gedenken an die Außenlager Berta I und Berta II des KZ Buchenwald

Die VVN-BdA Düsseldorf und das Friedensforum Düsseldorf nehmen den 27.01.2019 – 74 Jahre zuvor befreite die Rote Armee das KZ Ausschwitz – zum Anlass, an die Häftlinge der KZ-Außenlager Berta I und Berta II zu erinnern.

(Photo: Gisela Blomberg)

Auf dem Düsseldorfer Stadtgebiet gab es von 1942 bis 1945 insgesamt 5 Einsatzkommandos des KZ Buchenwald und ein Außenlager des KZ Sachsenhausen.
Die Häftlinge von Berta I und Berta II, beides Außenlager des KZ Buchenwald, waren von der Firma Rheinmetall zum Einsatz in den Düsseldorfer Rüstungswerken angefordert worden, wo sie unter unmenschlichen Bedingungen zur Produktion der sogenannten Vergeltungsraketen V1 und V2 gezwungen wurden. Viele Häftlinge überlebten diese Tortur nicht. Die Produktion von Munition war im zweifachen Sinn ein todsicheres Geschäft und ist es auch heute noch.

Die fast 130-jährige Tradition des Geschäfts mit dem Tod geht indessen ungebrochen weiter, heute ist die Waffenschmiede Rheinmetall der größte deutsche Rüstungskonzern. 2017 konnte allein die Rüstungssparte von Rheinmetall den Umsatz auf über 3 Milliarden Euro steigern.

Macht mit bei unserem gemeinsamen Protest gegen die aktuellen Bombengeschäfte von Rheinmetall!

Am: 27.01.2017, 11:00 Uhr
Wo: Vor dem Erinnerungszeichen für das KZ Außenlager Berta II, Rather Straße 31, D-Derendorf

http://www.duesseldorf-alternativ.de/index.php/friedensforum-duesseldorf.html


(Photo: Gisela Blomberg)

 

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