Filmvorführung – „Auf der Suche nach Fritz Kann“

5. Januar 2023

Ein Film über drei Generationen Schweigen und das Erinnern heute | 15. Januar, 14:00 Uhr, im Kino Bambi in Düsseldorf | weitere Aufführungen in Mühlheim, Dortmund, Essen und Köln

Der Regisseur Marcel Kolvenbach folgt den Spuren des ersten Mannes seiner Großmutter: des Juden Fritz Kann. Die jüdische Familie Gutmann/Kann lebte in Mülheim. Fritz Kann zog 1927 nach Düsseldorf und heiratete dort. Möglicherweise wurde die Ehe aufgrund der sogenannten nationalsozialistischen »Rassegesetze« geschieden. Seit 1941 lebte Fritz Kann wieder in Mülheim. Er musste in das sogenannte Judenhaus, Scharpenberg 42, einziehen. 1942 wurde er von hier aus deportiert und in Izbica von den Nazis ermordet. Auf dem Transport bzw. in Izbica starben auch seine Schwester Jeanette Gutmann und deren Sohn Hans-Josef. An die Familie Gutmann/Kann erinnern fünf Stolpersteine vor dem Haus Friedrich-Ebert-Straße 72–74 in Mühlheim.

Über Fritz Kann, den ersten Mann seiner Großmutter Caroline, herrschte lange Zeit Schweigen in der Familie des Filmemachers Marcel Kolvenbach, kein einziges Foto verriet dessen Existenz. Die Frage danach, wer Fitz Kann war, beschäftigt den Regisseur, seit er in alten Familiendokumenten auf dessen Unterschrift stieß.

In 90 Minuten führt die Suche nach Fritz Kann vom ehemaligen Schlachthof in Düsseldorf über Polen nach Argentinien, Ost-Berlin sowie nach Mülheim an der Ruhr. Im Stadtarchiv Mühlheim gibt es eine Vielzahl an Informationen über die bis zum Holocaust in Mülheim verwurzelte Familie Kann. Diese Familieninformationen waren maßgeblich dafür, dass Kolvenbach in Berlin lebende Angehörige der Familie Kann ausfindig machen konnte.

Großnichte und Großneffe von Fritz Kann kommen zur Filmpremiere am 16. Januar, 19:30 Uhr, in das RIO Kinon in Mülheim.

Elke Tischer (geb. Gutmann) und ihr Bruder Hans-Joachim Gutmann, die Großnichte und der Großneffe von Fitz Kann, waren am 4. Mai 2022 dabei, als die Stolpersteine in Mülheim verlegt wurden. Sie setzen sich seit Jahren ganz im Sinne Ihres Vaters Kurt Gutmann für Versöhnung, ein friedliches Miteinander und Toleranz in der Gesellschaft sowie gegen Ausgrenzung, Hass und Hetze ein. Deshalb sind sie auch – zusammen mit dem Regisseur Marcel Kolvenbach – zur Filmpremiere in Mülheim und werden nach der Filmaufführung für Fragen zur Verfügung stehen.

>> Download: Der Flyer zum Film

»Auf der Suche nach Fritz Kann«
wird am 15. Januar, 14:00 Uhr, im Kino Bambi in der Klosterstr. gezeigt

Weitere Vorführungen in

Dortmund, Kino Sweetsixteen am 18.01.2023
Mühlheim, Kino RIO am 16. Januar, 19:30 Uhr
Essen, Kino Luna im Astra Theater am 17.01.2023
Köln, Kino Filmpalette am 12.01.2023

Mit freundlicher Genehmigung unserer Kameradinnen und Kameraden der VVN-BdA Mühlheim haben wir den Inhalt ihrer Website http://www.vvn-bda-mh.de/#Kann kopiert.