Pressemitteilung der Initiative Nachbarschaft ohne Rassismus“
15. Mai 2017
Nachbarschaft ohne Rassismus, Rassismus, Sarrazin, Sarrazin FeinStil, Widerstand
Initiative fordert FeinStil auf, Veranstaltung mit Thilo Sarrazin abzusagen
FeinStil, eine Weinhandlung für die Gutverdienenden am Fürstenplatz profiliert sich nicht nur durch den Verkauf von exklusivem Badischen Wein. Es werden in den bis zu 40 Personen fassenden Verkaufsräumen auch unterschiedliche Veranstaltungen angeboten. Diese bisher eher unauffällige Weinhandlung lädt jetzt ausgerechnet Thilo Sarrazin ein.
Am 17. und 18. Mai, an gleich zwei Abenden, liest er aus seinem Buch „Wunschdenken“. Der sozialchauvinistische und rassistische Autor lässt keine Gelegenheit aus gegen Hartz-IV-Beziehende und Muslime zu hetzen.
Anwohnerinnen und Anwohner rund um den Fürstenplatz sind mit dem Auftritt Sarrazins nicht einverstanden. Anfang März bildete sie deshalb die Initiative „Nachbarn ohne Rassismus“. Die Initiative wendete sich als erstes mit einem offenen Brief an die Weinhandlung mit der Aufforderung die Veranstaltung abzusagen.
Sie begründete das damit, dass sich die Äußerungen und Vorschläge Sarrazins jenseits des Grundgesetzes und der von Deutschland ratifizierten UN-Anti-Rassismus-Konvention bewegen: „Seine Vorschläge für Änderungen in der Zuwanderungspolitik sind weder mit international gültigen Menschenrechten vereinbar noch mit dem deutschen Grundgesetz. Sie bewegen sich außerhalb der verfassungsrechtlichen Ordnung.“ (Deutsches Institut für Menschenrechte, Stellungnahme zu Aussagen v. Thilo Sarrazin, 02.09.2010), weshalb sie auch nicht vom Art. 5 GG (Meinungsfreiheit) gedeckt sind.
Der Brief wurde inzwischen von mehr als 140 Nachbarn unterschrieben. Die Antwort von Frau Watzenberg und Herrn Breitfeld, den Betreibern des FeinStil bestand darin, an die ursprünglich nur für den 18. Mai geplante Veranstaltung gleich eine zweite am 17. Mai dranzuhängen. FeinStil und die Teilnehmenden der ausverkauften Veranstaltungen machen mit dem Auftritt Sarrazins deutlich, dass sie an der alltäglichen Pluralität und der kulturellen Vielfalt am Platz und im Stadtteil nicht interessiert sind.
Mit einem „Fest ohne Rassismus“ will die Initiative Nachbarn ohne Rassismus deutlich machen, dass die Thesen Sarrazins menschenverachtend sind. Der Fürstenplatz und Friedrichstadt stehen für ein buntes und friedliches Miteinander.
Fest ohne Rassismus
18.05.2017 ab 18:30 Uhr
Marktplatz am Fürstenplatz
· Musik von Subversive Brats | „Thilo Superstar“
· Kreative Beiträge unter anderem von Poetry Slammer Bernard Hoffmeister
Bereits am 17. Mai lädt „Düsseldorf stellt sich quer“ (DSSQ) ein. Unter dem Motto „Solidarity for all“ werden für Sarrazin viele leckere Torten gebacken.
Solidarity for all
17. Mai ab 17:30 Uhr
Marktplatz am Fürstenplatz
· Torten backen