2. Februar 2017
Düsseldorf, den 2.2.2017
Schaut hin! Rassistische Anschläge sind Normalzustand! Es wird Zeit, endlich Licht ins Dunkel zu bringen!
Die gestrige Festnahme des Neonazis Ralf S. sorgte bundesweit für großes Aufsehen. Fast 17 Jahre nach dem Wehrhahnanschlag scheint eine Aufklärung des Attentats endlich in greifbare Nähe zu rücken. Bereits gestern veröffentlichte DSSQ in Zusammenarbeit mit antifaschistischen Gruppen aus Düsseldorf eine Pressemitteilung, in der die Theorie der Einzeltäterthese – wie damals so auch heute – angezweifelt wird.
Erschreckend ist, dass im Zuge des Rechtsrucks der Gesellschaft, rassistisch motivierte Anschläge und Übergriffe durch Neonazis wieder stark zugenommen haben. Staatliche Stellen spielen aber im Kontext von rassistischen Anschlägen immer wieder die Existenz von neonazistischen Strukturen herunter und die Gefährlichkeit bspw. von Reichsbürgern wurde und wird kaum wahrgenommen. Dabei werden mit erschreckender Regelmäßigkeit Waffenlager von extremen Rechten ausgehoben, Sprengstoff in großen Mengen gefunden etc.
Die Ermittlungen der Polizei richten sich bei Anschlägen und Übergriffen nach wie vor viel zu oft auf das migrantische und / oder religiöse Umfeld der Opfer anstatt in rechtsradikalen Kreisen zu ermitteln.
„Wie beim NSU wird versucht, neonazistische Strukturen auf einige wenige oder Einzelne herunterzubrechen“, erklärt Thomas Bose zum Wehrhahnanschlag, „dabei existierte mindestens ein Unterstützer-Umfeld. Man ging gemeinsam auf dieselben Veranstaltungen, Ralf S.’s Waffenladen war fester Bestandteil der Neonaziszene“.
Wir fordern die konsequente und umfassende Aufklärung von rassistischen Anschlägen, wie z.B. auf Flüchtlingsunterkünfte. Gewaltbereite Neonazistrukturen müssen in ihrer Gefährlichkeit ernst genommen und bekämpft werden.
Kundgebung
„Schaut hin! Rassistische Anschläge sind Normalzustand! Es wird Zeit, endlich Licht ins Dunkel zu bringen!“
Freitag, 3.2.2017
17.30 Uhr
am S-Bahnstation Wehrhahn Ausgang Ackerstraße
Um symbolisch Licht ins Dunkel zu bringen, sollen alle Teilnehmer/innen bitte Taschenlampen mitbringen!
Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
Thomas Bose, Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“, Tel.: 01577-4135510
Oliver Ongaro, Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“, Tel.: 0171/53 58 494
https://www.facebook.com/duesseldorfstelltsichquer
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